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Kabel-Kostprobe

Irgendwie bin ich mit Kabeln groß geworden. Kabel brauchen ein hohes Maß an Zuwendung. Insbesondere, wenn man sie aufräumen will, möchten sie, dass man sich ihnen anpasst.

Vor ein paar Tagen habe ich eine Computermaus repariert. Sie lag schon 4 Jahre in einer Kiste von mir. Und ich fand es jetzt zu schade sie wegzuschmeißen. Darum hatte ich auch schon damals einen Zettel draufgeklebt, mit der Aufschrift: Kabel defekt

Aber trotzdem musste ich herausfinden, was genau nicht passt, weil meine Fehlerbeschreibung damals nicht so detailliert war. Und so schloss ich die Maus an den Rechner an und zog mal hier mal dort am Kabel. Das Problem war in der Nähe des USB-Steckers zu finden.

Mir war klar, dass man den Stecker tauschen musste, etwa durch Zuhilfenahme eines weiteren USB-Kabels, welches ich man nie vermissen würde, wenn es in Stücke geschnitten würde.

Kabel abisolieren und vorbereiten

Ich hatte diese Arbeit schon lange nicht mehr gemacht. Aber die Zutatenliste kannte ich auf alle Fälle noch.

Bevor es zu diesem Bild kommen konnte, muss man das Kabel „öffnen“. Also sowohl vom schwarzen, als auch vom grauen Kabel ein Stück weit aufschneiden, um die vier kleineren „Käbelchen“ herauszuführen.

Und dann wiederum auch von den „Käbelchen“ ein Stück weit die Isolierung entfernen. Diese Käbelchen nennt man auch Adern.

Bevor man jetzt zwischen den Adern mittels Verzwirbelung eine Verbindung herstellt, schiebt man Schrumpfschläuche (im Bild, die schwarzen Röhrchen) auf die Adern. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das hier eine ziemliche Fummelangelegenheit ist. Wenn man eine Verzwirbelung gemacht hat, und zur zweiten Stelle übergehen will, kann es passieren, dass man dabei die erste Stelle wieder auftrennt, da die Angelegenheit sehr wackelig ist. Das ist der Grund, weshalb ich beide Kabel mit diesem schwarzen Klebeband (siehe oben) fixiert habe.

Die verzwirbelten Enden habe ich mit Lötfett beschmiert. Manche Leute schwören auf das Zeug, andere verfluchen es. Ich finde es für diese Arbeit ganz gut, da das Lötzinn, welches man mit hoher Temperatur über die offene Stelle verteilt, sich dadurch besser verteilt.

Der Lötkolben wars

Was soll ich euch noch sagen? „Finde den Unterschied zum anderen Bild.“ Nagut, ich löse auf, was ich hier gemacht habe.

Mit dem Lötkolben, den man hier nicht sehen kann und 360 Grad Temperatur an der Spitze des Werkzeugs, bin ich auf die vorbereiteten Stellen des Kabels losgegangen. Nach diesem Schritt sind auch die verzinnten Stellen zu erkennen.

Schöne Bescherung

Die Schrumpfschläuche haben die Eigenschaft, dass sie, nachdem man sie erhitzt (z.B. mittels Feuerzeug), schrumpfen. Bevor ich (vor langer Zeit) diese genialen Helfer kennengelernt hatte, war mir nur das Isolierband bekannt.

Man sieht schon, dass es nicht nur in der Funktion des Isolierens Verbesserung gibt, sondern auch die Optik kann sich sehen lassen.

Das Feuerzeug war da
Und hier auch noch mal
Und nochmal Schrumpfen lassen

Ende Gelände

Und schon hast du was neues gesehen.