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Eine Antenne ist einfach kein Kabel

Man kann zwar versuchen Kompromisse zu finden, wenn die WLAN Verbindung nicht zufriedenstellend ist, doch wird so ein Kompromiss in Form von Repeatern oder Powerlines schnell zur Tragödie.

Die stabilste Verbindung zwischen zwei Netzwerkgeräten ist und bleibt ein Kabel. Erlebt habe ich das auch bei meinem Hauptrechner, welcher bisher via WLAN an den Router angeschlossen war. Immer wieder kam es zu Verbindungsabbrüchen, was besonders während Videokonferenzen leicht störend bis zum Durchdrehen war.

Begleitend dazu kämpft man mit langsamer Verbindung. Die 150 Mbit/s die auf der Verpackung der WLAN-Antenne lassen sich nicht wirklich blicken. Raus kommt ein Netto-Durchsatz, der sich schämen kann im Schatten einer Gigabit-Ethernet-Verbindung die durch die Cat6-Kabel-Anbindung.

Seht selbst, ein gelegentlicher Griff zum Handy, ermöglichte folgende Bildergalerie:

Vorgehensweise

Ich hatte keinen ausreichend langen Bohrer, um die ca. 15 cm breite Wand zu durchbohren. Hierzu lieh ich mir einen SDS Bohrer aus dem FabLab aus. Das FabLab ist eine Computerwerkstatt in der ich Mitglied bin. In dem ich mir dieses Werkzeug dort ausleihen konnte, musste ich nicht selbst beim Baumarkt etwas kaufen, dass ich so selten nur brauche.

Das Loch war schnell gebohrt und ich konnte zum Baumarkt fahren.

Installations-Kabel, Kabelkanäle, Gehrungsschneidlade

Diese Dinge lohnten sich für mich aus dem Baumarkt zu kaufen. Online hätte ich zwei Kabel mit je 4 Meter länge kaufen müssen. Und es ging mir auch darum, anfangen zu können ohne auf eine Internet-Lieferung warten zu müssen.

Lohnenswert war das Kabel, also das Cat7 Duplex-Kabel. Ich konnte genau so viel kaufen, wie ich benötigte. Also 4 Meter, zum Preis von 6,76€. Es war nicht teuer, es brachte die Eigenschaft mit sich, dass ich gleich zwei Ports in der Dose benutzen kann und im Vergleich zur Internetbestellung musste ich nicht aufrunden, z.B. auf 10 Meter.

Im Baumarkt gab es jedoch nur eine einzige Anschlussdosenart. Und da mir etwa 15 € zu teuer waren, beschloss ich, was ich noch benötigte im Internet zu bestellen. Zwei passende Dosen fand ich auf Amazon zum Preis von 7,50€ pro Dose.

Kabel-Kanal Tetris

Eine Puzzle-Aufgabe war das Zurechtsägen der Kabelkanäle. Besonders die Eckstücke. Doch mit der Gehrungsschneidlade und einer passenden Säge, konnte ich problemlos 75 Grad Schnitte sägen. Am besten ist es die Kabelkanäle an die Wand zu schrauben, also Löcher zu bohren und mit Schraube und Dübel für eine feste Montage zu sorgen.

Als nächstes schob ich das Verlege-Kabel durch den Durchbruch. Es war manchmal etwas schwierig, das Kabel um die Ecken zu führen. Ich fand heraus, dass man das Doppelkabel auch auftrennen kann um danach flexibler sein zu können, es in dem Kabelkanal biegen zu können. Ich muss zugeben, ich hätte den Kanal auch etwas größer wählen können, damit ich mir noch leichter getan hätte beim Verlegen. Doch anderseits hat es ja geklappt und je kleiner ein Kanal ist, desto unauffälliger ist er natürlich auch.

Baumarkt und Online-Shopping

Das beste aber war für mich, dass ich mit der Ausstattung aus dem Baumarkt gleich mit der Arbeit anfangen konnte. Ich erledigte alles, bis ich mit den Dosen weiter machen müsste. Und ich musste dann noch etwas warten, und als das Paket da war, ging es auch gleich los.

Fazit

Es gibt nichts besseres als eine Kabelverbindung. Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Kompromisslösungen, die in der Praxis häufig zu Frustration führen. Und eine einmalige Installation eines Kabels und zweier fest montierter Netzwerkdosen, sind eine sehr angenehme Sache im Alltag, wo man sich dann über die schnelle und ausfallsichere Verbindung freuen kann.

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Kabel-Kostprobe

Irgendwie bin ich mit Kabeln groß geworden. Kabel brauchen ein hohes Maß an Zuwendung. Insbesondere, wenn man sie aufräumen will, möchten sie, dass man sich ihnen anpasst.

Vor ein paar Tagen habe ich eine Computermaus repariert. Sie lag schon 4 Jahre in einer Kiste von mir. Und ich fand es jetzt zu schade sie wegzuschmeißen. Darum hatte ich auch schon damals einen Zettel draufgeklebt, mit der Aufschrift: Kabel defekt

Aber trotzdem musste ich herausfinden, was genau nicht passt, weil meine Fehlerbeschreibung damals nicht so detailliert war. Und so schloss ich die Maus an den Rechner an und zog mal hier mal dort am Kabel. Das Problem war in der Nähe des USB-Steckers zu finden.

Mir war klar, dass man den Stecker tauschen musste, etwa durch Zuhilfenahme eines weiteren USB-Kabels, welches ich man nie vermissen würde, wenn es in Stücke geschnitten würde.

Kabel abisolieren und vorbereiten

Ich hatte diese Arbeit schon lange nicht mehr gemacht. Aber die Zutatenliste kannte ich auf alle Fälle noch.

Bevor es zu diesem Bild kommen konnte, muss man das Kabel „öffnen“. Also sowohl vom schwarzen, als auch vom grauen Kabel ein Stück weit aufschneiden, um die vier kleineren „Käbelchen“ herauszuführen.

Und dann wiederum auch von den „Käbelchen“ ein Stück weit die Isolierung entfernen. Diese Käbelchen nennt man auch Adern.

Bevor man jetzt zwischen den Adern mittels Verzwirbelung eine Verbindung herstellt, schiebt man Schrumpfschläuche (im Bild, die schwarzen Röhrchen) auf die Adern. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das hier eine ziemliche Fummelangelegenheit ist. Wenn man eine Verzwirbelung gemacht hat, und zur zweiten Stelle übergehen will, kann es passieren, dass man dabei die erste Stelle wieder auftrennt, da die Angelegenheit sehr wackelig ist. Das ist der Grund, weshalb ich beide Kabel mit diesem schwarzen Klebeband (siehe oben) fixiert habe.

Die verzwirbelten Enden habe ich mit Lötfett beschmiert. Manche Leute schwören auf das Zeug, andere verfluchen es. Ich finde es für diese Arbeit ganz gut, da das Lötzinn, welches man mit hoher Temperatur über die offene Stelle verteilt, sich dadurch besser verteilt.

Der Lötkolben wars

Was soll ich euch noch sagen? „Finde den Unterschied zum anderen Bild.“ Nagut, ich löse auf, was ich hier gemacht habe.

Mit dem Lötkolben, den man hier nicht sehen kann und 360 Grad Temperatur an der Spitze des Werkzeugs, bin ich auf die vorbereiteten Stellen des Kabels losgegangen. Nach diesem Schritt sind auch die verzinnten Stellen zu erkennen.

Schöne Bescherung

Die Schrumpfschläuche haben die Eigenschaft, dass sie, nachdem man sie erhitzt (z.B. mittels Feuerzeug), schrumpfen. Bevor ich (vor langer Zeit) diese genialen Helfer kennengelernt hatte, war mir nur das Isolierband bekannt.

Man sieht schon, dass es nicht nur in der Funktion des Isolierens Verbesserung gibt, sondern auch die Optik kann sich sehen lassen.

Das Feuerzeug war da
Und hier auch noch mal
Und nochmal Schrumpfen lassen

Ende Gelände

Und schon hast du was neues gesehen.